Biederfrau und die Brandstifter

Biederfrau und die Brandstifter (gar nicht lustige Tragikomödie, Ähnlichkeiten mit lebenden Personen und einem „Lehrstück ohne Lehre“ von Max Frisch rein zufällig!)

Frau Biederfrau sitzt in ihrem Wohnzimmer und fordert die Todesstrafe für Brandstifter, die sich – als Hausierer verkleidet – in fremde Häuser einschleichen. Unterdessen betritt ein Mann ungebeten den Raum. Er stellt sich als Schutzsuchender ohne Papiere namens A.Li vor, der Schutz vor Krieg sucht. Als Biederfrau ihn zu Brot und Wein einlädt, verlangt A.Li darüber hinaus Butter, Käse und Halal-Fleisch. Unter Hinweis auf seine abgebrannte Heimat, bittet er um Obdach. 

Steuerzahler, ein ehemaliger Mitarbeiter Biederfraus, versucht vorzusprechen. Durch die Entlassung ist Steuerzahlers Familie in soziale Not geraten. Biederfrau weist ihn gnadenlos ab und schlägt ihm vor, sich umzubringen. A.Li wird Zeuge der Szene und Biederfrau gerät unter Druck, ihre Menschlichkeit unter Beweis zu stellen. Sie bringt A.Li auf dem Dachboden unter und verlangt von ihm die Zusicherung, kein Brandstifter zu sein. A.Li lacht.

Biederfraus Ehemann Horst (er nennt sie „Kartoffelsäckchen“) fürchtet sich vor A.Li! Frau Biederfrau überlässt ihrem Mann, den sie „mein treudoofes Seepferdchen“ nennt, die Aufgabe, A.Li aus dem Haus zu werfen. A.Li spricht Horst offen auf seine Absicht an. Er kokettiert mit seinem niedrigen sozialen Stand und wendet das Gespräch so, dass Horst ihn schließlich bittet, zu bleiben. Gleich dararauf kündigt A.Li die Ankunft seines Freundes Mo Hamed an. 

In der Nacht bringen A.Li und Mo Hamed Fässer auf den Dachboden. Horst entdeckt, dass sich in den Fässern Benzin befindet und droht mit der Polizei.
Ein Polizist erscheint, der Frau Biederfrau über Steuerzahlers Selbstmord informiert. Dann entdeckt er die Benzinfässer und stellt Biederfrau zur Rede. Biederfrau schlägt die Warnungen in den Wind und verbittet sich die Einmischung in ihre häuslichen Angelegenheiten, nennt den Polizisten einen „geistigen Brandstifter“.

Biederfrau beschließt die Gäste zum Abendessen einzuladen und zu ihren Freunden zu machen. Die Stimmung beim Abendessen ist ausgelassen. A.Li und Mo Hamed reden offen über ihre Vorbereitungen zur Brandlegung. Biederfrau tut noch immer so, als solle damit ihr Humor auf die Probe gestellt werden. Die Gäste verlangen nach einer festlichen Tafel mit Tischdecke, Servietten und Kerzenleuchtern. Als A.Li und Mo Hamed sich bald darauf als Brandstifter zu erkennen geben, behauptet Biederfrau weiterhin, ihnen zu vertrauen. Als Beweis dafür händigt sie ihnen Streichhölzer aus.

Während nicht nur das Haus, sondern die ganze Stadt in Flammen steht, möchte Frau Biederfrau es immer noch nicht wahrhaben, dass es sich bei den beiden tatsächlich um Brandstifter handelt.

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